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Die Oude Kerk

Schon allein ihre Lage ist etwas Besonderes: Man würde wohl kaum eine Kirche mitten im Rotlichtviertel vermuten. Doch genau hier zwischen den leichtbekleideten Damen in den Schaufenstern findet man die Oude Kerk, das älteste noch erhaltene Bauwerk der niederländischen Hauptstadt.

Oude Kerk: der Turm

Wer vom Amsterdamer Hauptbahnhof Richtung der alten Kirche schlendert, muss vorbei an Coffeeshops und Bordellen, in denen leichtbekleidete Damen in den Schaufenstern sitzen. Doch plötzlich steht man vor der Oude Kerk, dem ältesten Gebäude Amsterdams.

Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert gebaut, als sich an ihrem jetzigen Standort bereits eine kleine Kapelle mit umliegendem Friedhof befand. Schon um 1300 entstand eine selbstständige Pfarrkirche, die von ihren Baumeistern als gotische Hallenkirche gestaltet wurde. Zahlreiche kleinere Kapellen wurden rund um die Hallenkirche gruppiert und ein höherer Turm kam  ebenfalls hinzu. Im 15. Jahrhundert erreichte jedoch der Bildersturm die Oude Kerk, deren Inneres dabei größtenteils zerstört wurde.

Bis heute konnte sie jedoch als kleineres Gotteshaus neben der später erbauten "Nieuwe Kerk" erhalten werden. Erst als diese errichtet wurde, erhielt auch die "Oude Kerk" ihren Namen, um auf den besonderen Status der Kirche als das älteste Gotteshaus der Stadt hinzuweisen. Die Nieuwe Kerk wurde schließlich in den Status der Krönungskirche der niederländischen Könige erhoben. Für die Oude Kerk blieb dagegen das Rotlichtviertel als Umgebung, welches sich in dieser Zeit immer mehr etablierte. Heute plant man rund um die Kirche mehr Läden und Restaurants anzusiedeln und damit den Rotlichtbereich weniger dicht an die Kirche heranrücken zu lassen.

Oude Kerk: Der Eingang

Auf den ersten Blick wirkt die Oude Kerk in ihrem Inneren sehr schlicht, jedoch offenbaren sich beim zweiten Hinsehen einige Schätze: Hier sind unter anderem Saskia van Uylenburgh, die Ehefrau des großen Künstlers Rembrandt, und der Kapitän auf dessen bedeutendstem Gemälde "Die Nachtwache", Frans Banning Cocq, beerdigt. Besonders ist bei einer Besichtigung der Kirche auch der Blick auf die Orgel aus dem 18. Jahrhundert. Das Musikinstrument mit der hohen Anzahl von insgesamt 53 Registern wurde von einem norddeutschen Orgelbauer gebaut. Vier Glocken läuten in der Kirche, sie symbolisieren Glaube, Liebe, Hoffnung und Freiheit. Auch ein sogenanntes Carillon, ein aus Frankreich stammendes Glockenspiel, beherbergt die Kirche.

Für die Besichtigung der Kirche wird ein Eintritt verlangt, dieser bewegt sich jedoch im für die Stadt normalen Bereich und wird größtenteils für die Erhaltung des Gotteshauses genutzt. Neben Gottesdiensten finden in der Oude Kerk auch großartige Orgelkonzerte sowie die eine oder andere sehenswerte Ausstellung statt. Oft sind es junge Künstler, die in der Kirche ausstellen dürfen. Sie arbeiten oft im Viertel De Wallen, wo sich auch die Oude Kerk befindet und das in den letzten Jahren auch durch seine lebhafte Kunstszene auf sich aufmerksam machen konnte.


Hinkommen

Central Station + 10 min Fußweg
 

Oudekerksplein 23, 1012 GX Amsterdam
 

oudekerk.nl